Freitag, 6. Juli 2007

philip, info aus erster hand: "Der erste Flugtag – oder „wie läuft Sky-Afrika wirklich ab?“:"

-------zitat philip anfang-------

06:30 Uhr: Der Wecker reißt mich aus meinen unterkühlen Träumen – kalte Nasenspitze und leichtes Frösteln auf den Schultern, und das, obwohl zuhause Sommer ist. „Es wundert mich sehr, dass gerade Du im Sommer in den S-Afrikanischen Winter fliegst – obwohl Du doch die Kälte nicht ausstehen kannst“, hat meine Frau noch kurz vor Reiseantritt gemeint. Da muss also mehr dahinter sein: Tatsächlich erwarte ich sicher keinen durchschnittlichen Urlaub mit klassisch konservativen Vergnügungen! Dennoch, die Kälte tut weh – egal, den bereits um

07:00 Uhr stehe ich unter der heißen Dusche, voll Vorfreude auf den bevorstehenden Flugtag – und darauf, dass meine Gelenke wieder auftauen… Nachdem wir um

07:30 Uhr ausgiebig und gut die erste Mahlzeit eingenommen haben, holt uns unser Sky-Africa-Häuptling um

08:30 Uhr standesgemäß mit goldenem 500er Merzl’ vom Hotel ab. Auf geht’s Richtung FABB, Brakspan Airfield. Doch halt: erste Zweifel kommen gemeinsam mit den mächtigen Nebelfeldern auf – das ist nicht VMC – soviel ist fix! Naja, angeblich ist „das immer so hier im Winter“, lasse ich mir gerne sagen.

09:00 Uhr, Nebel vergangener, (noch) menschenleerer, Airport, ein eiskaltes Klubhaus, in dem wir den Schulungsvormittag verbringen sollten. Nein, das habe ich mir tatsächlich anders vorgestellt. Aber unser stets humorvoller und „relaxter“ Bush-Vater lässt sich nicht beunruhigen, wirft Beamer, Computer, Öl- und Elektoheizung an, und beginnt, über die Raffinessen des JNB-Airspace zu referieren. Dann eine Session zu S-Afrikanischen Aviatik-Besonderheiten, und wir schreiben schon den ersten Test. Ähnlich unserem PPL-Kreuzerltest, nur ein paar lokale „Extrawürschtln“ eben. Apropos „Würschtln“ aus der Heimat: um ca.

13:00 Uhr war dann Mittagessen, und das war ein toller, kulinarischer „Flashback“: Leberkas, frisch „grissener Kren“, Estragon und Schwarzbrot, und das in S26°14’17.0’’ / E028°18’21.0’’. „Und ihr hobts a Ongst kobt, das ihr do bei uns verhungarts“, war das treffene Kommentar unseres Bush-Airchiefs. Dieser Gabentisch hat unsere Bedenken mehr als verstreut…

14:00 Uhr: Gartentisch vor dem Schulungsgebäude, mittlerweile CAVOK und angenehme 15°C: Während unser Prof. Flugvater und aller Fluglehrer bereits auf der ZS-FAI (PA-28-B) seine ersten Runden dreht, füllen wir Listen mit Fragen zu allen nur denkbaren Flugdaten auf: „best rate of glide, longest range of glide oder loss of elevator control speed – da wird sogar mein bis dahin bereits eingetroffener Flight-Instructor blass. Anyway, „you can capture the necessary speeds limits directly in the Airspeed Indicator”. Das Kennen lernen war somit leicht gemacht, und ich war mit meinem Fluglehrer direkt in Aviation-Fragen verstrickt. Ich mache dabei die soziologisch interessante Beobachtung, wie mir jemand, der den Flugvirus in sich trägt, mir sofort um drei Stufen sympathischer und vertrauter wird! Gut so.

16:00: Endlich im Flieger: meine bunte Cessna Skyhawk hört auf ZS-OHK, und ist eine echt hübsche ihrer Gattung. Gepflegtes Inneres und alle Technik, die das Instrumentenbrett zulässt! Briefing und Taxi lassen meinen Adrenalinspiegel ansteigen, und um

16:20 LT erreicht eben dieser Spiegel sein Maximum: Erstmals Airborne auf der südlichen Hemisphäre, hinein in das Abenteuer, 700 ft unter mir die typisch rote Erde, heading South Richtung „Ergo Slimes Dam“, einer spektakulären Goldmine. Und dies alles bei einem Groundlevel von über 5000 ft! Wow – ich bin überwältigt, jedoch bleibt nicht lange Zeit, denn sofort beginnen die ersten Flugübungen. Mein Lehrer hat einige gute Ratschläge auf Lager fordert mich gerade richtig – ohne jedoch zu überfordern! Dennoch muss ich feststellen: An “my good old teacher from the early days“ (MFU-Wien) ist bis dato noch keiner so wirklich herangekommen…

Dennoch, mein erstes Mal „Trudeln“, Slow-Flight mit unter 40 kts., und eine navigatorisch „spannende“ Heimreise würzte meinen ersten Sky-Africa Flugtag, und ich war so richtig glücklich und zufrieden, als ich mit meinen Kollegen vom Debriefing im Klubhaus bis zur Nachspeise im Restautant „vis-a-vis“ alle Details dieses tollen Tages besprechen durfte! Gerne hätte ich jetzt meinem Daheim gebliebenen Flugfreund und Zahnarzt [anmerkung des blog-verfassers: damit ist unser axel gemeint ] das Erlebte live berichtet, doch der war leider nicht mit von der Partie. Da waren einige Schmankerl dabei, die sein Fliegerherz erfreut hätten.

Toll war’s also, da vergisst man sogar kurzfristig den eisigen Luftzug, der beim Schreiben dieser Zeilen durch dem 7mm dicken Spalt meiner Hotelzimmertüre pfeift…

22:00 Vorfreude. Leider noch mindestens 14h bis zum nächsten Takeoff! „Sleep well, in your Bettgestell“…

-------zitat philip ende-------