Samstag, 14. Juli 2007

philip: "TAG 3 – “a sunny ride through airman’s paradise”"

Ich habe mir vor der Reise oft versucht vorzustellen, wie den diese Sky-Afrika-Tour ablaufen wird. Viel mehr noch: wie diese Flüge durch den Bush tatsächlich auf einen 100h Piloten aus Österreich wirken. Was heute dran war, kommt nicht annähernd an die vermeintlich tollen Vorstellungen heran. Um Punkt 07:00 UTC heben wir Richtung Nord-Westen ab und überfliegen die BOSHOFFSBERGE, ein beeindruckendes Massiv, das einen erahnen lässt, welche Schatzkammer dieses Land ist. Hier wird zu ziemlich jedes (Edel-) Metall abgebaut, dass im Periodensystem zu finden ist. Ich überlasse meinem Instructor Fred die Kontrolle, und lasse meinen Blick ein wenig schweifen, auch um Aufnahmen zu machen.

Nach einem kurzen T&G in ROOIBERG geht’s weiter nach THABAZIMBI, einem 1200 m „Dirtstrip“ SW einer Hügelkette. Auch dort machen wir die fast schon zur Routine gewordene Fieldinspection in 50ft AGL. Ich bin schon gespannt, ob ich zuhause ebenfalls instinktiv Tiefflüge zur Stripinspection fleigen werde ;-)

Von dort navigieren wir nach Buch-Pilot’s-VOR im Tiefflug (5 – 10 m AGL) nach DWAALBOOM (T&G), und fliegen weiter nach MADIKWE an der Grenze zu BOTSWANA. In Madigwe finden wir den Platz nicht sofort. Unser Bush-Vater, dessen Österreichische Wurzeln sich mit den meinen väterlicherseits sehr nahe sind („Kärnten is holt lei a Wahnsinn“), er hat uns eine Annäherungsmehthode („Viereckfliegen“) erklärt, die tatsächlich zu Erfolg führt. Also, wir finden MADIW und „cruisen“ weiter nach FAPN (PILANESBERG INTL.). Klar, wir überfliegen den in der der Mitte dieses Vulkanmassivs gelegenen Spieltempel inkl. 2 x 18 Loch Golfplatz (SUN CITY), und landen auf diesem tollen Airport.

Weiter geht’s von dort nach FAPN (RUSTENBERG), wo unser Versuch aufzutanken, an der defekten Kreditkarten-Maschine scheitert. „That’s Afrika“, würde Häuptling Karl wohl sagen…

Also peilen wir nach einem spektakulären Parallelstart (!!) (Wolfgang I mit der PA28 hinter mir) wiederum FABS (BRITTS) an, um aufzutanken. Anschließend fliegen wir nach MAWALA, wo ich die Tücken unexakter Navigation abermals von meinem Instructor FRED „ausgetrieben“ bekomme. „Look, you want to fly 345°, why do you fly 340°?“. Fred sollte Recht behalten, wir kommen, mit einer Punktlandung in MAWALA an.

Der letzte Leg des Tages führt uns widerum im Tiefflug via LIVERPOOL (für mich ein „Traumplatz“) nach KUNKURU, das wir diesmal in einem spektakulären Auf- und Ab durch die Hügel vom Süder her anfliegen - Karl 1A Arrival [clip] - um anschließend sicher auf RWY 35 zu landen. Beim Einparken passiert meinem Instructor ein „Hoppala“, für das er am Abend schonungslos „bestraft“ werden soll…

Das Nachmittagsprogramm ist nett, Bush-Survial-Training inkl. Track-Lesen und Spaziergang rund um die Lodge, dann First-Aid Vortrag. Ich bin jedoch sehr geschafft und müde, und kann mich nur mit großer Mühe wach halten…

Beim Abend-Essen werden uns traditionell die schonungslosen „KUNKURU-Eagle-Title“ verliehen, wobei ich den undankbaren „Ball-Out-Eagle“ erhalte, als Resultat eines versetzten Anflugs aufgrund mangelndem Seitenruder. OK, ich bin ja lernfähig. FRED, mein Instructor, erhält den „“Hit the Tree-Eagle“ (oder so ähnlich) [anmerkung des redakteur: wind-ding eagle] , weil er beim Einparken unserer C172 heute einen Baumast berührt hat. Wie gesagt, diese Titel sind schonungslos (J)…

Ich geh’ früh ins Bett, und meine Gedanken hören nicht auf, zu kreisen. Ich frage mich, wie man so einen Konzentrat an fliegerischem Glücksgefühl verarbeiten soll… Buona Notte!