Sonntag, 8. Juli 2007

ich komm ins schwitzen - navigation ist angesagt


viele wissen, fluglehrer sind deshalb fluglehrer weil sie sich nicht alleine fliegen getrauen, oder einfach die plätze nicht finden würden - diesmal war ich auf mich alleine gestellt ;-)

zuerst war ein fly-in in springs [clip] angesagt (alt. 5340 ft), ein platz, dessen rechtsplatzrunde fast mit der linksplatzrunde in brakpan zusammenfällt. trotzdem etwas ungewohnt, den platz in der winterlichen braunen gegend zu finden. wenn man den platz einmal hat, kein problem, funkspruch abgesetzt - remember: da gibts keinen turm oder so - und gelandet. geplant war ein frühstück dort. als die aber sahen dass da 5 flieger [clip] der skyafrica einfielen, inklusive karls albatros [clip] , haben die sofort begonnen die bänke etc. wegzuräumen und zuzusperren - unser ruf, esse zu sein, ist uns vorangeeilt.
wahr ist aber auch dass es in der zwischenzeit fast schon mittag war als wir ankamen, also etwas zu spät fürs frühstück. am platz gabs aber jede menge zu sehen - flieger die ich vorher noch nie gesehen hatte, geschweige dass ich deren namen kannte. aber anwesende einheimische piloten hatten den namen zu jedem typ. karl war auch mit seiner albatros eingeflogen.


nochmals an den morgen zurück: karl holte uns pünktlich ab und wir fuhren auf den platz. alle fluglehrer waren anwesend, und wir bekamen ein ausführliches briefing zum kommenden programm. auch wurden die plätzer erklärt und deren lage, nicht alle die wir anflogen waren auf der karte, erläutert. wir hatten unsere drehmeier mit und begannen kurse und distanzen auszumessen. wind spielt hier keine rolle, im busch gibts keinen quaxi der den wind verlautbart, da muss man selbst draufkommen.
wir haben uns den flugweg und die strecke verinnerlicht, die JEPP 1:250.000 karte ist verglichen mit den inhalten die wir auf der OE karte haben ein fast leres blatt. es gibt keine höhenlinien, und was eingezeichnet ist, ist für nicht-ansässige etwas wenig.

mit all den guten vorsätzen gings in den flieger. erstes ziel nach springs war delmas - MT 088, 15 nm distanz von springs aus. bei der gelegenheit ist auch zu erwähnen, dass die VAR 18 W ist, und bei schätzen eines kurses die 18 grad eingebaut werden müssen - ungewohnt wenn die piste in brakpan 18/36 auf der karte wie 16/34 ausehen.
aber als piloten sind wir lernfähig. also richtung delmas. auf dem weg dorthin ist die einzige orientierungslinie eine eisenbahn. mit delmas in sicht, kein platz zu sehen. wie immer, jeder kennt die situation, man ist genau drüber - die jungs in LOAV kennen das - und befindet sich mitten im platzverkehr. über funk hatten wir unsere absichten bekanntgegeben, natürlich keine antwort, da ist niemand, sodass wir wussten, dass niemand im verfahren ist. ich hab dann, annehmend, genau über dem platz zu sein, einen vollkreis links angesetzt - und die piste war da wo sie sein sollte ;-) genau unter mir.
zuerste auf 1500 ft über grund einen check gemacht, was so alles auf und neben der piste los ist, eine zweite runde in 500 ft lässt keine mängel erkennen, so ist eine landung, bzw. ein touch+go möglich ist. die piste wie immer, die hälfte von vöslau, da hat die gelbe mittellinie schon eine wichtige bedeutung, einfach draufbleiben, sonst ist ein rad in der botanik. 1000 m piste scheinen lang, aber da ansteigend, am ende häuser, ausreichend. wind am windsack ablesen, einer zeigt wind 30° von links, eoin anderer 100 m weg wind von vorne an. touch and go kein problem.
dann flugvorbereitung genommen, kurs 170, 15 nm, ein aufgelassenes militärfeld ist zu finden.
bereits beim briefing wurde uns auf der karte eingezeichnet wo der platz ist, und der hinweis gegeben, dass man den platz wahrscheinlich nicht finden werde, da fast keine hinweise auf den platz am boden zu finden sind. derartige gestärkt gings richtung süden. die ins auge gefasste kreuzung zweier strassen wurde gefunden und dann begonnen von dort aus den platz zu suchen. nichts, absolut nicht, auch mein copilot war vorerst leicht verzweifelt.
über die funkfrequenz wurde kontakt zu den anderen piloten aufgenommen, und details zur position des platzes hinterfragt - die details kamen auch dann rüber, der platz war ganz anderswo, weit weg, da hätten wir die tanks über unserer kreuzung leerfliegen können, der platz wäre nie aufgetaucht. beim briefing was der platz falsch auf unseren karten eingezeichnet worden, damit stimmte die ganz flugvorbereitung nicht mehr - busflying at its best, so wie's in der realität auch ist, plan b ist angesagt.
muss gestehen mit dem vielen hin- und herfliegen war ich dann nicht mehr ganz sicher wo wir tatsächlich sind. wäre ich alleine an bord gewesen wäre ich richtung W geflogen, dann erscheint die skyline von jo_burg am horizont, dann hätt ich mich wieder ausgekannt - meine unterleibchen war leicht angeschwitzt ;-).
also ging's nun richtung 'richtiger' platz.